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Die Geschichte des neuen Premiumweins

Wein in Südafrika hat in den letzten 20 Jahren eine regelrechte Renaissance erlebt. Die Winzer setzen verstärkt auf Qualität anstatt auf Quantität, immerhin hat die Vergangenheit auch gezeigt, dass zu viel geernteter Wein eher schädlich für die Weinfarmer ist. Südafrika als Weinland gibt es aber schon deutlich länger. Mitte des 17. Jahrhunderts pflanzten die ersten Siedler am Kap der guten Hoffnung Weinreben. Nach 200 Jahren stetigen Wachstums und einer Hochphase kam es jedoch Ende des 19. Jahrhunderts zu erheblichen Problemen, sowohl ökonomischer als auch ökologischer Natur. Billiger französischer Wein und Lausbefall machten den Weingütern in Südafrika das Leben schwer. Das 20. Jahrhundert war schließlich geprägt von streng reglementiertem Weinanbau und politischen Themen. Die Monopolstellung der KWV verhinderte, dass sich die Winzer gesund weiterentwickeln konnten und die Apartheid sorgte für politischen Zündstoff.

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Niederländischer Arzt setzt erste Rebe

Der Schiffsarzt Jan van Riebeck gründete 1652 eine Festung am Fuße des Tafelberges, um niederländische Schiffe mit Proviant zu versorgen. Bereits früh entschied er sich zum Weinanbau. Dies machte auch Sinn, denn Wein galt lange Zeit als die saubere Alternative zu Wasser, was gerade für die Matrosen der damaligen Zeit wichtig war. Zumal das Terroir für den Anbau geeignet schien. 1655 war es dann soweit und Jan van Riebeck pflanzte den ersten Wein in Südafrika.

Simon van der Stel gründet Stellenbosch und Constantia

Als Gründervater des südafrikanischen Weins gilt jedoch Simon van der Stel. Er gründete die Weinfarm Stellenbosch im Jahre 1679 und sechs Jahre später eine weitere unter dem Namen Constantia. In der alten Welt war der Dessertwein aus Constantia bereits am Ende des 17. Jahrhunderts äußerst beliebt. Stellenbosch ist für seine Premiumweine bekannt, tatsächlich kommt die Mehrheit der Spitzenweine noch heute aus dieser Region. Van der Stels Spuren sind also bis ins neue Jahrtausend spürbar.

Billige Konkurrenz, Reblaus und ungenießbarer Wein

Mit der Zeit entwickelte sich der südafrikanische Wein zu einem beliebten Produkt in ganz Europa. Einer der größten Absatzmärkte war dabei Großbritannien, welches Mitte des 19 Jahrhunderts ein Einfuhrverbot auf französischen Wein verhing. Dies änderte sich jedoch 1861. Von nun an war der Import nicht nur erlaubt, durch niedrige Zölle konnte französischer Wein deutlich günstiger verkauft werden als sein südafrikanisches Pendant. Großbritannien als Absatzmarkt brach weg. Etwas zeitversetzt befiel die Reblaus 1885 zahlreiche Weinpflanzen in Südafrika. Sie hatte bereits einige Jahre zuvor in Europa für Verwüstungen auf den Farmen gesorgt. Rebwurzeln konnten keine Nahrung aufnehmen, ganze Landstriche verödeten. Trotz dieser Probleme setzten die Winzer alles daran, in hohen Mengen zu keltern. 1918 produzierte Südafrika über eine halbe Million Hektoliter an Wein. Große Teile davon waren jedoch geschmacklich unverkäuflich. Die Überproduktion schadete sowohl dem Preis als auch der Qualität des Weins. Gemeinhin gilt in der Vinikultur, dass mit steigenden Erträgen einer Farm die Weinqualität sinkt. Winzer kippten die Massen zu tausenden Litern buchstäblich in die Flüsse.


Genossenschaft und Handelssanktionen

Als Reaktion auf die zahlreichen Probleme rief man die Koöperatieve Wijnbouwers Vereniging – kurz KWV – ins Leben. Sie sollte die Absätze kontrollieren und Preise stabilisieren. Die Monopolstellung der KWV sorgte jedoch für neue Schwierigkeiten. 1957 führte sie ein Quotensystem ein und begrenzte die Rebflächen, die Winzer neu erschließen durften. Auch der Import neuartiger Traubensorten fiel unter die Obhut der Genossenschaft. Das hatte zur Folge, dass die Weinfarmen stagnierten, was nicht nur in der Welt des Weines einen Rückschritt bedeutet. In den 1980er Jahren sanktionierten viele Nationen das Regime in Südafrika aus Protest gegen die Apartheid. Die Produkte konnten nicht oder nur schwer verkauft werden. Mit dem Ende der Apartheid 1994 verbesserte sich die Situation für die Winzer. Heute setzen namhafte Weinfarmen vor allem auf Premiumweine, um im globalen Wettbewerb nicht nur in Sachen Quantität vorne mitzumischen.