Das Terroir im Detail
Während die Böden die Nährstoffe liefern, sorgen Lage und Sonneneinstrahlung für eine optimale Reife der edlen Rebsorten. Die primäre Aufgabe des Bodens liegt darin, die Rebe mit genügend Nährstoffen zu versorgen. Dies sind im Wesentlichen Mineralien wie Kalium und Kalzium sowie Substanzen wie Stickstoff, also alles, was die Pflanze nicht selber herstellen kann. Dabei zählt Wasser zu einem wichtigen Gut, da es zum einen essentiell für sämtliche Vorgänge in der Rebe ist und zum anderen es überhaupt erst möglich macht, dass die Mineralien aufgenommen werden können. Nur was wasserlöslich ist, kann der Rebstock auch aufnehmen. Beim Boden müssen die Weingüter darauf achten, intelligent zu düngen. Es gilt sowohl der eigentlichen Pflanze etwas Gutes zu gönnen, aber auch die zahlreichen Mikroorganismen benötigen genug Nahrung für ihr Tun. Zuviel Dünger kann aber auch schädlich sein, nicht zuletzt, weil es so die typischen Eigenschaften des Bodens verschwinden lässt, der Boden verliert seinen ihm eigenen Charakter und wird austauschbar. Südafrikas Böden sind äußerst facettenreich, allein in der Region Stellenbosch gibt es über 50 Bodenarten. Gerade dies macht aber den Reiz von südafrikanischen Wein aus, da eine Verkostung auch immer eine kleine Entdeckungsreise darstellt.
Die Lage eines Terroirs bestimmt den Reifeprozess
Bei der Lage des Terroirs geht es vor allem um das Verhältnis von Sonneneinstrahlung und Windeinwirkung. Anbauflächen sind an Hängen beliebt, da hier die Sonnenstrahlen in einem günstigen Winkel auf die Blätter der Rebstöcke fallen können. Nicht umsonst liest man immer wieder vom „Weinhang“ oder gar „Weinberg“. Eine gute Sonneneinstrahlung begünstigt die Wachstumsphase einer Pflanze, zugleich entstehen dadurch in der Rebe genug Nährstoffe und Energie, um die wichtigen Aromastoffe für die Trauben herzustellen.
Der Wind spielt beim Terroir und seiner Lage ebenfalls eine gewichtige Rolle. Erstens bestimmt der Wind den Grad der Verrieselung der Pflanzen, zweitens ist er Kühlung und Frostschutz zugleich. In den heißen Sommermonaten brauchen die Rebpflanzen zwar die Sonne, sie führt aber auch zu äußerst hohen Temperaturen. Da kommt ein kühlender Wind, idealerweise von einem kalten, größeren Gewässer gerade recht. In der kalten Jahreszeit verhindert zudem ein stetiger Wind, dass die Luft an einem Punkt steht und es so zu Tiefsttemperaturen kommt. In Südafrika ist es vor allem der sogenannte „Cape Doctor“, der Wind vom Atlantik, welcher diese wichtige Funktion übernimmt.