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Wie der Rebstock Spitzenwein aus Südafrika liefert

Die Rebpflanze ist ein Dauergewächs und trägt bis zu 30 Jahre lang Früchte, manchmal sogar noch länger. Nicht wenige Winzer schwören gerade auf ältere Reben, da diese ihre Widerstandskraft und geschmackliche Qualität bereits bewiesen haben. Aber auch junge Pflanzen können bereits hervorragenden Wein liefern, Alter ist nicht das entscheidende Kriterium. Oft unterschätzt wird die Tatsache, dass jeder Jahrgang zweifach wirkt. Zum einen bei der Auslese, also bei dem eigentlichen Jahrgang, und dem entstehenden Wein. Hier sind insbesondere Sonneneinstrahlung, Gesundheit und Niederschlag zu den richtigen Zeiten wichtig. Zum anderen wirkt jeder Jahrgang aber noch nach und in den nächsten hinein. Der Rebstock produziert nämlich bereits die neuen Knospen für das nächste Jahr in derselben Periode, in der er bereits Früchte trägt. Dies ist auch genau einer der Gründe warum Wein aus Südafrika eine solche hohe gleichbleibende Qualität liefert, denn hier sind die Schwankungen im Vergleich zu Europa doch eher als gering zu erachten.

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Im Frühjahr holt sich der Rebstock die nötige Energie

Über das gesamte Jahr verteilt entzieht die Rebpflanze mit ihren Wurzeln dem Boden die notwendigen Nährstoffe, sofern diese im Wasser gelöst vorliegen. Im Frühjahr beginnen die Pflanzen in der Fachsprache zu weinen bzw. zu bluten, dann fließt Saft an den Enden heraus, womit sich zugleich die Wachstumsphase ankündigt. Eine äußerst wichtige Phase hat begonnen, werden doch hier die Grundbausteine für einen erfolgreichen Jahrgang an Premiumwein gelegt. Ein Großteil der überirdischen Pflanzenteile ist holzig, dies sind der Stamm und die zweijährigen Triebe. Aus den Knospen treiben die Reiser, von denen einige Trauben entwickeln werden, andere bleiben geschlossen und öffnen sich erst im darauffolgenden Jahr. Das entstehende Weinlaub produziert durch Photosynthese die nötige Energie, um bis zu hundert Aromastoffe zu produzieren, die dann später in die sich langsam entwickelnden Trauben fließen. In dieser Zeit ist ein gesundes Verhältnis von Sonneneinstrahlung und Niederschlagsmenge von immenser Bedeutung. Ohne die nötige Energie und Nährstoffe nützt auch der schönste Sommer nichts. Im Übergang von Winter zu Frühling ist der Niederschlag in Südafrika besonders reichlich, die Mineralien liegen dadurch mit den ersten starken Sonnenstrahlen in gelöster Form vor. Der Rebstock findet so ideale Bedingungen, um optimal heranzuwachsen. Ein gutes Ergebnis kann nur erreicht werden, wenn sowohl der über- als auch der unterirdische Teil der Reben gut entwickelt sind. Die Wurzeln müssen stark genug sein, um zum kostbaren Wasser zu gelangen, gleichzeitig muss das Laubwerk eine optimale Fläche zur Aufnahme der Sonneneinstrahlung besitzen. Bei geringer Bepflanzung vergrößern erfahrene Winzer die Höhe der Belaubung, um so nicht allzu viel an Sonneneinstrahlung ungenutzt auf den Boden fallen zu lassen – dieser würde sich dadurch auch nur unnötig aufwärmen, Wassermangel könnte dann die Folge sein. Bei dichter Bepflanzung kann es hingegen vorkommen, dass sich die Blätter gegenseitig behindern, jetzt muss der Winzer das Wachstum der Rebe geschickt beeinträchtigen, zum Beispiel indem er im Laufe der Vegetationsphase einige Triebe entfernt. So lüftet er zugleich den Weinstock. Je dichter also die Bepflanzung, desto höher der Arbeitsaufwand und damit auch die Kosten pro Hektar.

Die Traubenreife sorgt für den besonderen Geschmack

Während der Traubenreife sammelt sich vermehrt Zucker an, zugleich stoppt die Wachstumsphase der Rebpflanze. Wassermangel beschleunigt diesen Prozess noch. Umgekehrt bedeutet dies, dass zu viel Wasser die Traubenreife ungewollt verkürzt. Eine hohe Niederschlagsmenge ist in dieser Phase also eher schädlich, auch weil eine hohe Luftfeuchtigkeit zudem das Risiko von Krankheiten und Schädlingsbefall begünstigt. Der Sommer in Südafrika ist für Wein daher nahezu ideal, er ist nämlich zumeist trocken und warm. Dank des „Cape Doktors“, dem kühlenden Wind vom Atlantik, bleiben die Temperaturen in den Weinbergen dabei im perfekten Rahmen. Wichtig für die Qualität ist zu guter Letzt der Ertrag der Rebstöcke. Jeder Rebstock hat eine spezifische Anzahl an Nähr- und Aromastoffen, die er den Trauben zuführen kann. Hat eine Rebe also viele Trauben gebildet, muss sie mehr von ihren Nähr- und Aromastoffen verteilen. In einem solchen Fall erhält dadurch jede Traube insgesamt weniger an wertvollen Stoffen und wird für sich genommen schwächer. Eine geringere Konzentration an Zucker, Farbe und Geschmacksträgern sind die Folge. Dem beugt der kluge Winzer durch frühzeitige Beschneidung der Triebe und Trauben vor. So bilden sich zwar weniger Trauben an den Rebstöcken, der Gesamtertrag fällt also geringer aus, dafür ist aber jede einzelne Traube qualitativ hochwertiger. Daher gilt es für die Winzer Jahr für Jahr aufs Neue, das optimale Verhältnis zwischen Ertrag und Qualität zu ermitteln und umzusetzen.