Wein lagern – so funktioniert es
Die Lagerung eines Weins, egal ob aus Südafrika oder nicht, zählt zu den zentralen Punkten für viele Weinliebhaber. Hat man einmal seinen Lieblingswein gefunden, möchte man am liebsten mehrere Kartons davon im heimischen Weinkeller lagern, um niemals die letzte Flasche anbrechen zu müssen. Bevor jedoch auf die wichtigsten Aspekte bei der Lagerung von Wein eingegangen werden kann, gilt es zwei Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.
Nicht jeder Rotwein ist lagerfähig
Weithin verbreitet ist noch immer der Irrtum, ein zu stringenter Rotwein, dessen Tannine den Geschmack vollkommen dominieren und der nur über ein schwaches Bouquet verfügt, sei schlichtweg zu jung. Man müsse ihn halt nur einfach ein paar Jahre lagern lassen, dann würde er schon nachreifen. Leider ist es nicht ganz so einfach. Nur ein guter Wein, der bereits in jungen Jahren Großes ankündigt oder zumindest erahnen lässt, reift noch lange nach und entfaltet sein komplettes Aromenspektrum erst mit der Zeit. Doch dies kündigt sich bereits frühzeitig bei der Verkostung an. Ein schwacher Rotwein bleibt auch nach längerer Lagerung schwach, daran kann selbst der beste Weinkeller nichts ändern
Auch Weißwein kann lagerfähig sein
Wein bei konstanter Temperatur lagern
Damit sich ein Wein lange hält, sollten Genießer einen Weinkeller besitzen, der eine Durchschnittstemperatur von ca. 15 Grad besitzt. In Ausnahmefällen kann die Temperatur auch etwas höher liegen, hier kommt es darauf an, wie lange man den Wein lagern möchte – Je länger desto kühler sollte es sein. Bedeutender ist es jedoch, im Weinkeller für eine konstante Temperatur zu sorgen. Allzu große Schwankungen sind gefährlich. Dadurch würde sich der Wein im Wechsel ausdehnen und wieder zusammenziehen, wodurch auf Grund des Unter- bzw. Überdrucks in der Flasche Luft hineinströmen kann. Dies würde den Alterungsprozess unnötig beschleunigen, zudem könnten ungewollte Gerüche, wie die von Lösungsmitteln, Farben oder der typische Kellergeruch den späteren Genuss trüben.
Hohe Luftfeuchtigkeit und wenig Licht
Wer auf Korken beim Verschluss der Flaschen setzt, sollte für eine hohe Luftfeuchtigkeit in seinem Weinkeller sorgen. Werte zwischen 75 und 85 Prozent sind perfekt. So verhindern Sie, dass der Korken austrocknet und spröde wird. Nur ein geschmeidiger Korken verschließt den kostbaren Inhalt ausreichend in der Flasche.
Obwohl die meisten Flaschen aus dunklem Glas bestehen, sollten Sie den Wein nur wenig Licht aussetzen. Ansonsten kann es vorkommen, dass sich Farbe, Geruch und Geschmack verändern. Da man dies nicht steuern kann und so nicht genau weiß, was mit den Aromen passiert, ist es schlichtweg besser, den Wein so zu belassen, wie ihn die Winzer vorgesehen haben.