Dekantieren
Mit Dekantieren ist das langsame Umfüllen des Weins aus der Flasche in einen Behälter, meist eine Karaffe, gemeint. Dieser Verfahren dient vor allem dazu, den Wein vom natürlichen Bodensatz zu trennen, welcher bei unfiltrierten Weinen entsteht. Als Bodensatz bezeichnet man dabei die Ablagerung von Tanninen und Farbstoffen. Ein weiterer Grund ist der erhöhte Sauerstoffkontaktes beim Dekantieren, wodurch sich die Aromen und Geschmacksnoten besser entfalten und allzu starke Tannine harmonischer wirken sollen. Durch dieses Verfahren lässt man den Wein künstlich altern und ihn somit reifen. Dekantiert wird häufig bei Rotweinen, da dort die Vorteile des Dekantierens ausgespielt werden können.
Wie dekantiert man Wein?
Doch Dekantieren ist nicht unstrittig. Kritiker meinen, dass auf dieser Art und Weise die Frische und Fruchtigkeit vom Wein verloren geht, nachdem dieser mit Sauerstoff in Berührung kommt. Der Önologe Émile Peynaud schätzt zudem das Belüften des Weins als unhaltbar ein, da er in seinen Studien keinen geschmacklichen Unterschied nachweisen konnte. Wenn überhaupt, sollte der Wein zum spätmöglichsten Zeitpunkt dekantiert und serviert werden, um so für einen maximalen Geschmack zu sorgen. Um richtig zu dekantieren, muss die Flasche vorher mindestens 24 Stunden geruht haben, sodass sich die Ablagerungen wirklich auf den Boden befinden.